Haferflocken in der Schwangerschaft

Die erste Empfehlung, wenn Ernährungsberater über gesunde Ernährung sprechen, ist meist das ausgewogene Frühstück und der zweite Ratschlag ist: Haferflocken gehören zu jedem Frühstück. Kein Wunder also, dass dieses Getreideprodukt gerade in der Schwangerschaft zu den Grundnahrungsmitteln gehört.

Du hast in deiner Schwangerschaft möglicherweise aber auch den einen oder anderen warnenden Hinweis bekommen. Was ist also am guten, gesunden Ruf der Haferflocken wirklich dran?

Wie gesund sind Haferflocken für Schwangere?

Haferflocken sind für dich in der Schwangerschaft auf jeden Fall empfehlenswert. Sie bieten dir wichtige Nährstoffe, die du und dein Kind in dieser besonderen Zeit gut brauchen können.

Der größte Vorteil ist, dass eine Haferflocken-Mahlzeit langanhaltende Energie liefert und positiv auf deinen Stoffwechsel wirkt. Sie enthalten allerdings auch in geringem Maß Gluten und können bei entsprechenden Allergien Beschwerden verursachen.

Darum gehören Haferflocken zu den gesunden Grundnahrungsmitteln für Schwangere

Das, was eine gesunde Ernährung für uns alle bereithalten soll, benötigst du in deiner Schwangerschaft in größeren Mengen: Energie und Vitalstoffe. Haferflocken beinhalten davon reichlich.

Mit rund 370 kcal, Großteils in Form von komplexen Kohlenhydraten, bieten sie dir genug Kraft für einen langen Tag. Die Inhaltsstoffe des Getreides wirken darüber hinaus in mehrfacher Weise positiv:

  • Ballaststoffe: fördern die Verdauung und lindern typische Schwangerschaftssymptome wie Verstopfung
  • Mineralstoffe: Kalium, Phosphor, Eisen oder Selen fördern die Entwicklung deines Kindes und tragen zu gesunden Knochen und Zähnen bei
  • Vitamine: E, B1 oder Folsäure stärken dein Immunsystem, entgiften deinen Körper und unterstützen deine Nerven

Haferflocken haben aber auch noch andere positive Eigenschaften und gehören oft zu den bewährten Hausmitteln zum Beispiel bei Sodbrennen. Gerade in der Schwangerschaft sind viele Frauen davon betroffen, dass sich Magensäure unangenehm in der Speiseröhre bemerkbar macht. Die Getreideflocken können dagegen helfen, indem sie überschüssige Säure binden und die Symptome lindern.

Das Getreideprodukt gehört in der Schwangerschaft und für Sportler zu den wichtigsten Eckpfeilern einer ausgewogenen Ernährung. Es hat daher seinen traditionellen Platz gerade bei der wichtigsten Mahlzeit des Tages: dem Frühstückstisch.

Da es sehr neutral im Geschmack ist, kann es auch andere Speisen gut ergänzen, wie etwa als Haferflocken-Risotto mit Meeresfrüchten oder als Backzutat im Kuchen.

Worauf ist bei Haferflocken in der Schwangerschaft zu achten?

Auch bei Haferflocken gilt, dass ihre gesunde Kraft in der richtigen Menge liegt – gerade in der Schwangerschaft. Daher solltest du auch bei diesen gesunden Nahrungsmitteln einige Aspekte beachten:

  • Hafer enthält nur wenig Gluten; es ist bei Getreide-Unverträglichkeiten oft ein guter Ersatz kann aber dennoch in schweren Fällen zu Beschwerden führen.
  • Zu viele Ballaststoffe des Getreides können wichtige Flüssigkeiten binden und Verstopfungen verursachen.
  • Viele Vitamine werden bei der Herstellung der Haferflocken abgebaut und sind oft nur in geringen Mengen enthalten.

Darüber hinaus solltest du gerade in der Schwangerschaft auf die Qualität der Produkte achten. In Qualitätstest (z.B. von Ökotest) tauchen immer wieder Haferflocken auf, die hohe Mengen an Pflanzenschutzmittel (Glyphosat) oder auch Mineralöle aufweisen. Diese Schadstoffe geraten bei sorglosem Anbau und Verarbeitung in die Lebensmittel.

Im genannten Haferflockentest (bzw. Porridge) hat der Frühstücksbrei „Guten Morgen“ in Bioqualität von Rapunzel im übrigen mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen. Hier kannst du ihn kaufen (der Link führt zu Amazon.de, Affiliatelink, d.h. wir erhalten eine kleine Provision, wenn du über unsere Link bei Amazon etwas kaufst – dies ohne zusätzliche Kosten für dich).

Der niedrige Gehalt an Vitalstoffen in den Haferflocken, die du in Supermarktregalen findest, ist zwar bedauerlich, aber oft auch eine Sicherheitsgarantie für dich.

Macht die Wärmebehandlung Haferflocken für Schwangere sicher?

Auf dem Weg vom Rohhafer zum Frühstücksbrei mit Banane und Heidelbeeren durchläuft das Getreide mehrere Stadien. Sie sorgen für die Haltbarkeit und vor allem dafür, dass es für dich in der Schwangerschaft ein sicheres Lebensmittel ist.

Der Hafer wird unmittelbar nach der Ernte zunächst mit Dampf und dann mit trockener Hitze (Darre) behandelt, bevor er weiter verarbeitet wird. Damit werden in erster Linie Enzyme abgebaut, die das Eiweiß des Getreides ansonsten zersetzen und es ranzig und bitter machen.

Für dich bedeutet das, dass dabei schädliche Mikroorganismen abgebaut werden und du beim Genuss keinem (oder zumindest einem unwahrscheinlich geringen) Infektionsrisiko ausgesetzt bist. Zusätzlich ist es dadurch auch möglich, die Haferflocken „roh“ mit Milch zu essen, d.h. ohne sie vorher zu erhitzen.

Je nach Weiterverarbeitung entstehen dann die unterschiedlichen Sorten:

  • Großblatt-Flocken: aus ganzen Haferkörnern können auch nach dem Kochen noch kernig und bissfest sein
  • Kleinblatt-Flocken: aus geschnittenen Haferkernen eignen sich gut als Frühstücksflocken
  • Schmelzflocken: werden aus Hafermehl hergestellt und sind vor allem im Babybrei beliebt

Es wird bei allen Varianten immer das ganze Haferkorn verarbeitet. Zum Teil werden auch Produkte angeboten, die sanft gedämpft wurden. Auch dabei sterben schädliche Mikroorganismen ab (wie zum Beispiel Listerien), aber es bleiben mehr Vitalstoffe im Lebensmittel erhalten. Haferflocken sind daher immer ein sehr sicheres Vollkornprodukt, das dich in der Schwangerschaft auch bei Stoffwechselerkrankungen unterstützen kann.

Sind Haferflocken bei Schwangerschafts-Diabetes erlaubt?

Während deiner Schwangerschaft steht dein Körper vor besonderen Herausforderungen. Teilweise kann er auch kritisch mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel auf die Situation reagieren. Diese Erkrankung, Diabetes genannt, verschwindet oft nach dem Geburtstermin und ist noch nicht vollständig erklärt. Sicher ist jedoch, dass sie das Risiko von etwa Harnwegsinfekten oder Nierenbeckenentzündungen erhöht.

Haferflocken gehören zu den Empfehlungen einer Diabetes-Diät. Dafür sind vor allem ihre komplexen Kohlenhydrate verantwortlich. Diese können ihre Energie über lange Zeit zur Verfügung stellen und wirken nachweislich positiv sowohl auf Cholesterin- als auch Blutzuckerspiegel.

Zucker oder weißes Mehl liefern hingegen „leere Kohlenhydrate“, die den Blutzucker schnell ansteigen lassen und den weiteren Appetit auf Süßes erhöhen.

Zudem bremst das Beta-Glucan im Hafer den Blutzuckeranstieg zusätzlich. Dadurch kann auch bei einer bestehenden Typ-2-Diabetes der Insulinbedarf merkbar reduziert werden. Mit rund 120 bis 150 Gramm Flocken in kleineren Mahlzeiten über den Tag verteilt, kann der Effekt bereits nach 2-3 Tagen gemessen werden.

Eine ausgewogene Ernährung, in der auch Haferflocken mit Obst zum Frühstück oder in der Gemüsebrühe zum Mittagessen ihren Platz finden, wirkt auf jeden Fall präventiv gegen einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Und auch bei einer akuten Erkrankung können die Getreideflocken dein Infektionsrisiko während der Schwangerschaft reduzieren.

Haferflocken als Babynahrung

Haferflocken gehören zu den ersten Lebensmitteln, die dein Kind als Beikost genießen kann. Sie sind nicht nur reich an Vitalstoffen sondern auch besonders schonend für die empfindliche Verdauung deines Babys.

Die Flocken aus Hafer gehören daher zu den wichtigsten Zutaten der fertigen Babybreie. Empfehlenswert sind sie ab dem sechsten Lebensmonat. Wenn du die Babykost selbst aus Schmelzflocken herstellst, hast du auch die Kontrolle über die Qualität des Getreides.

Haferflocken können auch gut mit den Essgewohnheiten deines Kindes mit wachsen. Ab dem achten oder neunten Lebensmonat können Kleinblatt-Flocken mit Obst- oder auch Gemüsestücken die richtige Herausforderung sein.

Die neu erlernten Kau-Fähigkeiten wollen schließlich auch eingesetzt werden – obwohl nicht alle Babys die Entwöhnung vom geliebten Brei auf Anhieb mögen.

Wenn deine Kinder schon etwas älter sind, solltest du einmal unser Haferflocken-Rezept mit Pflaumen als Frühstück ausprobieren. Extrem lecker!

Haferflocken sind ein bewährtes Grundnahrungsmittel in der Schwangerschaft

Sie sind wohl in jeder Familie zu finden, einerlei ob als Teil des Frühstücks-Müsli oder als Winter-Porridge mit Apfelstücken, Zimt und Honig. Haferflocken haben ihren Platz auf unserem Speiseplan zu Recht, auch wenn Lupinen- oder Amaranth-Flocken gerne an ihre Stelle treten würden.

Gerade in der Schwangerschaft sind ihre Vitalstoffe und verdauungsfördernde Wirkung willkommen. Sie liefern dir Energie und fördern deine Abwehrkräfte. Wenn du beim Einkauf auf qualitative Haferflocken achtest, kannst du ihrer gesundheitsfördernden Wirkung vertrauen.

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