Honig in der Schwangerschaft

Honig ist bereits seit Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel für uns Menschen. Er hat den Ruf, gesund und süß zu sein. Er steht oft im Mittelpunkt, wenn es um Hausmittel gegen Erkältung oder Entzündungen geht. Dennoch wird auch immer wieder vor ihm gewarnt.

Kannst du in deiner Schwangerschaft auf das natürliche Lebensmittel Honig vertrauen oder kann er dir und deinem Kind schaden? Ein Blick auf die Fakten kann deine Fragen beantworten.

Ist Honig in der Schwangerschaft erlaubt?

Ja, Honig ist reich an wichtigen Vitalstoffen und liefert dir und deinem Kind in deiner Schwangerschaft die Energie, die ihr in dieser besonderen Zeit benötigt. Er wirkt antibakteriell sowie als Antioxidativ und hat zahlreiche positive Eigenschaften für deinen Körper in der Schwangerschaft und auch während der Stillzeit.

Er ist allerdings auch ein Naturprodukt. Er kann Pollen enthalten, die für Allergiker ungeeignet sein und für Babys ist er daher unter Umständen ein Risiko (siehe unten).

Welche Eigenschaften des Honigs unterstützen dich in der Schwangerschaft?

Honig hat seinen Namen von einer alten indogermanischen Bezeichnung für „goldfarben“. In früheren Epochen galt er als so wertvoll, dass sein Gewicht oft mit Gold aufgewogen wurde.

Auch in unserer Küche ist er als natürliches Süßungsmittel nach wie vor sehr wertvoll. Er bringt nicht nur Energie auf deinen Speiseplan in der Schwangerschaft, sondern auch zahlreiche hilfreiche Vitalstoffe:

  • Vitamine: A, B2, B6 oder Niacin
  • Mineralstoffe: Natrium, Kalium, Eisen oder Calcium
  • Sekundäre Wirkstoffe: Enzyme, Aminosäuren oder Flavonoide

Für Schwangere ist der als alternatives Süßungsmittel besonders empfehlenswert. Er bringt zwar weniger Kalorien aber mehr Süßkraft mit. Dennoch hat er knapp 300 kcal pro 100 Gramm und sollte daher auch in Maßen genossen werden.

Honig ist seit Jahrtausenden ein bewährtes Mittel gegen Husten, Erkältung oder Entzündungen. Seine Inhaltsstoffe wirken antibakteriell und antiseptisch und er kann daher schädliche Mikroorganismen auf natürliche Weise im Zaum halten. Verunreinigungen durch Toxoplasmose oder Listerien sind kein Problem.

Als natürliches Lebensmittel kann er vor allem Pollen enthalten, die auch Beschwerden verursachen können.

Gefahren von Honig in der Schwangerschaft

Ein Blick in die Feinkost-Regale zeigt, dass Honig in einer großen Vielfalt angeboten wird. Der Unterschied ergibt sich zunächst aus den verschiedenen Weiden, die die Bienen für die Herstellung besuchen.

Grundsätzlich können zwei Arten unterschieden werden:

  • Blütenhonig: ist cremig-fruchtig und meist goldbraun; er stammt von Pflanzenblüten wie Lavendel, Linden oder Akazien
  • Honigtau: ist dunkler, flüssiger und kräftiger im Geschmack und umfasst Wald- und Tannenhonig.

Je nach Ursprung kann Honig daher Pflanzenpollen mitbringen, die allergische Reaktionen verursachen können. Solltest du an einer Pollenallergie leiden, ist es gerade in der Schwangerschaft wichtig, auf die Art des Honigs zu achten.

Honig unterscheidet sich darüber hinaus allerdings auch noch aufgrund der Qualität. Durch verschiedene Verarbeitungsschritte und die Beimengungen von Industrie-Sirup entstehen sehr große Qualitätsunterschiede.

Auf welche Honigqualität solltest du in der Schwangerschaft setzen?

Du hast sicher auch schon das eine oder andere Mal Honig in kristallisierter Form gesehen. Entgegen der allgemeinen Meinung ist das allerdings kein Zeichen für schlechte Qualität – auch hochwertiger Honig bildet Kristalle. Es kann dennoch darauf hindeuten, dass die Ernte des Honigs schon länger zurückliegt und das mindert seinen gesunden Wert.

Grundsätzlich kannst du diese Qualitätskriterien unterscheiden:

  • Alter
  • Enzymaktivität
  • Reinheit

Honig kann lange Zeit gelagert werden und er ist auch nach einem Jahr noch voll genießbar. Allerdings bauen sich bei der Lagerung die Vitalstoffe ab und gesunde Wert nimmt ab.

Er verliert an Enzymaktivität, die entscheidend für seine gesunde Wirkung ist. Die Lagerdauer ist allerdings vernachlässigbar gegenüber der Auswirkung durch die Herstellung.

Teilweise wird die Lagerfähigkeit von Honig durch Erhitzen verlängert. Das hat aber zur Folge, dass der Großteil der Vitamine und Enzyme abgebaut wird. Die Hitzebehandlung vermindert die Qualität daher entscheidend.

Schließlich wird Honig oft auch durch Beimischung von industriell hergestelltem Sirup gestreckt. Vor allem günstiger Importhonig besteht oft nur zu 30-40 % aus reinem Honig und beinhaltet auch Rückstände von Hormonen oder Medikamenten.

In Geschmack und Farbe unterscheidet er sich nicht von einem reinen Produkt, die gesunde Wirkung ist jedoch stark eingeschränkt.

Auf der sicheren Seite bist du, wenn du auf Honig setzt, der den Qualitätskriterien heimischer Imker entspricht. Bezeichnungen wie „kaltgeschleudert“ oder „wabenecht“ sind dagegen reine Marketingsprache.

Bio-Honig bezieht sich übrigens nicht auf die Inhaltsstoffe, sondern auf die Bienenhaltung und die Schadstofffreiheit der Bienenweiden.

Welche gesunde Wirkung hat Honig für Schwangere?

Das Naturprodukt Honig gilt seit jeher als gesund und hat eine herausragende Stellung in der traditionellen Heilkunde. Seine Inhaltsstoffe wirken auf mehrfache Weise positiv, denn sie…

  • stärken Herz und Blutbahnen
  • senken schädliches LDL-Cholesterin und erhöhen den guten HDL- Cholesterinspiegel
  • wirken blutdrucksenkend

Hauptverantwortlich die zahlreichen Pflanzenwirkstoffe im Honig wie Phenole und Flavonoide. Sie wirken auch antioxidativ und fördern die Zellgesundheit sowie dein Immunsystem während der Schwangerschaft.

Honig kann auch eine Alternative bei Schwangerschaft-Diabetes sein – allerdings nur eingeschränkt. Sein Hauptbestandteil ist zwar Zucker, allerdings in unterschiedlichen Arten von Fructose, Glucose über Saccharose bis Maltose.

Damit ist er auf jeden Fall die gesündere Alternative bei leichten Formen von Diabetes.

Ist Medizin-Honig für stillende Mütter empfehlenswert?

Das Hausmittel Honig wirkt oft schon durch seinen Geschmack heilend. Darüber hinaus hat die moderne Medizin aber auch seine bioaktiven Inhaltsstoffe längst in den Fokus genommen. Manuka-Honig hat hier in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

Manuka-Honig in der Schwangerschaft

Bei diesem Honig aus Neuseeland stammen die Pollen von der Südseemyrte. Er enthält besonders hohe Anteile an antibakteriell wirksamen Zuckerabbauprodukten wie Methylglyoxal. Dadurch ist der Honig bei der Behandlung von Entzündungen und Wunden oft eine gute Alternative gegenüber dem Einsatz von problematischen Breitband-Antibiotika.

Medizinhonig während der Stillzeit

Medizin-Honig hat allerdings nichts mit dem beliebten Lebensmittel zu tun. Er wird durch ein spezielles Verfahren vollständig desinfiziert, ohne die wirksamen Inhaltsstoffe zu zerstören. Dadurch kann er ohne Risiko zur äußeren Behandlung eingesetzt werden.

Bei entzündeten Brustwarzen während der Stillperiode kann Medizin-Honig auf jeden Fall eine Möglichkeit darstellen. Das solltest du aber unbedingt auch mit deinem Arzt besprechen.

Auf keinen Fall solltest du allerdings unbehandelten Natur-Honig verwenden. Er kann für dein Baby ein Risiko darstellen.

Darum ist Honig für Babys ein Risiko

Honig ist ein hochwertiges und natürliches Lebensmittel. Trotz seiner antiseptischen und antibakteriellen Wirksamkeit kann er aber Mikroorganismen in kleinen Mengen enthalten. Sie stellen bei einem entwickelten Verdauungssystem kein Problem dar und werden rückstandslos abgebaut.

Kleinkinder bis zum ersten Lebensjahr sind dabei, die wichtigsten Funktionen ihres Körpers zu entwickeln. In dieser Zeit sind sie besonders gefährdet gegenüber Infektionen. Ein kritischer Erreger ist Clostridium botulinum, der (in an sich unproblematischen Mengen) im Honig enthalten sein kann.

Bei Babys wirken sich bereits kleine Menge dieses Erregers aus. Er sondert ein Gift ab, das zu einer Lähmung des angrenzenden Gewebes führt und zunächst den Darm betrifft.

Der sogenannte Säuglinsbotulismus verläuft ohne Fieber und kann sehr ernsthafte Konsequenzen haben, wenn er unbehandelt bleibt. Erst ab dem zwölften Lebensmonat ist die Darmflora stark genug, damit der Erreger sich nicht ansiedeln kann.

Säuglinsbotulismus es glücklicherweise eine sehr seltene Infektion und der Erreger wird auch nur selten im Honig nachgewiesen. Dennoch solltest du dein Kind im ersten Lebensjahr davor schützen. Dies empfiehlt im übrigen auch die Ärztekammer Baden-Württemberg.

Fazit: Honig hält dich in der Schwangerschaft gesund

Er war das erste Süßungsmittel, das Menschen gekannt haben und hat seinen guten Ruf bis heute zu Recht: Honig liefert dir süße Energie und essenzielle Inhaltsstoffe, die dir und deinem Ungeborenen gut tun.

Wenn du allergisch auf Pollen reagierst oder an Diabetes leidest, solltest du mit dem zuckerhaltigen Lebensmittel allerdings vorsichtig umgehen.

Egal ob du Honig zum Süßen von Tee oder Milch verwendest, ihn am Frühstückstoast schätzt oder dein Joghurt bzw. Müsli damit bereicherst, er bietet dir guten Geschmack mit gesundem Mehrwert.

Quellen und weiterführende Inhalte

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