Sahnehering & Heringsalat in der Schwangerschaft

Fisch ist gesund. Daher wird schwangeren Frauen empfohlen, mindestens zwei Mal in der Woche Fisch auf den Speiseplan zu setzen. Aber wie verhält es sich mit Fischspezialitäten wie Sahnehering und Heringssalat? Dürfen diese in der Schwangerschaft gegessen werden?

Dürfen Schwangere Sahnehering und Heringssalat essen?

Angesichts der vielen Herstellungsvarianten kann keine eindeutige Antwort gegeben werden – hier kommt es auf die Art der Konservierung an.

Da der Hering bei diesen Spezialitäten nicht gebraten oder gekocht wird, stehen diese Produkte während der Schwangerschaft auf der Roten Liste. Der Hering ist natürlich nicht per se „giftig“, dennoch besteht aber die Gefahr, dass er mit Listerien infiziert ist.

Neben den Listerien können Seefische aber noch weitere „Mitbewohner“ beherbergen: Die Nematodenlarven. Dabei handelt es sich um Parasiten, die sich in den Verdauungsorganen der Fische befinden. Diese stellen zwar keine Gefahr für Dein Baby dar, beeinträchtigen aber Deine Gesundheit. Heringssalat oder Sahnehering von der Frischetheke ist daher tabu.

Anders verhält es sich bei Fischkonserven. Da der Hering bei der Konservierung bei 100 Grad Celsius dampfgegart wird, geht von diesen Produkten keine Gefahr aus. Listerien und Parasiten sind zwar ausgesprochen resistent, sterben aber bei Temperaturen von über 70 Grad ab.

Sahnehering und Heringssalat – was ist das genau?

Bei diesen Produkten handelt es sich um regionale Spezialitäten. Da nimmt es nicht Wunder, wenn Bewohner anderer Landstriche keine genaue Kenntnis haben – Hauptsache, es schmeckt!

So ist der Heringssalat ein traditionelles Gericht nordeuropäischer Küstengebiete, das je nach Region mit Kartoffeln, rohen Äpfeln, Gewürzgurken oder Roter Bete zubereitet wird. Hering galt auch lange Zeit als „Arme-Leute-Essen“ und ist heute noch in streng katholisch geprägten Landstrichen ein klassisches Fastenessen.

Der Hering wird nicht gekocht, sondern in einer Salzlake eingelegt. Daher werden diese Heringe auch oft als „Salzheringe“ bezeichnet. Bei diesem alten Konservierungsverfahren wird der Hering zwar haltbar gemacht, Listerien und Parasiten werden dabei aber nicht abgetötet.

Für den Sahnehering werden ebenfalls Salzheringe verwendet. Der einzige Unterschied zum Heringssalat besteht in der Zusammensetzung der Zutaten. Für dieses sehr herzhafte Gericht wird neben Äpfeln, Gewürzgurken, Kräutern und ausgesuchten Gewürzen auch Mayonnaise oder Sahne zugegeben.

Angesichts der Zutatenliste ist hier sogar doppelte Vorsicht geboten! Wenn die Sauce des Sahneherings auf der Basis von Mayonnaise hergestellt wurde, können sich in dem Sahnehering neben Listerien und Parasiten auch Salmonellen befinden.

Wenn Dir beim Stadtbummel oder während des Urlaubs an der Küste der Duft einer Heringsspezialität in die Nase steigt, dann mache darum lieber einen großen Bogen.

Sahnehering und Heringssalat? In der Schwangerschaft nur selbst gemacht!

Wenn Du in der Schwangerschaft Gelüste auf ein deftiges Heringsgericht hast, musst Du darauf keineswegs verzichten. Selber machen lautet die Devise! So kannst Du den Sahnehering oder Heringssalat ganz nach Deinem Geschmack anrichten und Dir und Deinem Baby viele wertvolle Vitalstoffe zuführen.

Wenn Du Appetit auf herzhafte Hausmannskost wie Sahnehering mit Pellkartoffeln hast, dann solltest Du auf Fischkonserven zurückgreifen. Der Handel hat hier eine reichhaltige Produktpalette im Angebot. Je nach Lust und Laune kannst Du den Fisch mit Kartoffeln, Äpfeln und Gurken verfeinern.

Beim Sahnehering solltest Du Dich aber an dem Originalrezept orientieren und anstelle von selbst gemachter Mayonnaise Sahne verwenden. Wenn Du es cremig magst, dann verwende nur Mayonnaise oder Salatcreme, die auf der Basis von pasteurisiertem Eigelb hergestellt wurde.

Da beim Pasteurisieren Salmonellen abgetötet werden, geht von diesen Produkten keine Gefahr aus.

Was Schwangere beim Kauf und beim Verzehr von Heringsprodukten beachten sollten

Wie bei anderen Produkten auch, solltest Du beim Kauf auf frisch abgepackte Ware achten und zeitnah, noch lange vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehren. Bei dem herzhaften Hering sollte das kein Problem darstellen…

Wenn Dein Heißhunger auf Heringssalat oder Sahnehering größer gewesen ist als Dein Magen, dann solltest Du diesen in einer fest verschließbaren Frischhaltedose aufbewahren und spätestens am Folgetag verzehren. Listerien sind hartnäckige Biester, die sich auch bei Kühlschranktemperaturen ansiedeln und vermehren können.

Das gilt insbesondere für Sahnehering, der aufgrund der Sauce eine zusätzliche Einladung für Bakterien darstellt.

Einige Hersteller haben neben Fischkonserven auch vakuumverpackte Ware im Angebot. Da Listerien auch in einem sauerstoffarmen Milieu überleben und prächtig gedeihen können, solltest Du diese Produkte nicht in Deinem Einkaufswagen legen.

In der Schwangerschaft „kleinen Fischen“ der Vorzug geben

Da viele Fische, vor allem große Raubfische wie Heilbutt, Thunfisch oder Rotbarsch, eine hohe Schadstoffbelastung aufweisen, ist der kleine Hering neben Lachs und Makrele der Fisch der Wahl. Daher kannst Du Dich und Dein Baby guten Gewissens mit selbst gemachtem Sahnehering und Heringssalat verwöhnen.

Hering – Das Vitalstoffpaket aus dem Meer

Fisch zählt zu den gesündesten Nahrungsmitteln. Ob gekocht, gebraten, gegrillt oder im heißen Dampfbad gedünstet – Fisch ist nicht nur eine kulinarische Bereicherung, sondern liefert auch viele gesunde Inhaltsstoffe, die Du und Dein Baby in der Schwangerschaft benötigen.

Dazu zählen neben den Mineralien und Spurenelementen auch Vitamine und essentielle Fettsäuren.

Nährwerte pro 100 Gramm

  • Kalorien: 205 kcal
    Kohlenhydrate: 0 g
    Eiweiß: 18.1 g
    Fett: 15.2 g
    Ballaststoffe: 0 g
  • Vitamin D: 31 µg
    Vitamin B5: 0,94 mg
    Vitamin B7: 4,5 µg
    Vitamin B9: 5 µg
    Vitamin B12: 8,5 µg
  • Fettsäuren: 2650 mg
  • Jod: 47 µg
    Selen: 43 µg
    Zink: 583 µg
    Natrium: 177 mg
    Kalium: 360 mg
    Magnesium: 31 mg

Fisch macht Babys schlau!

Fisch schmeckt nicht nur lecker, sonder macht auch schlau! Hering &Co. enthalten viele Mineralien und Vitamine, die dazu beitragen, dass sich der Organismus Deines Babys optimal entwickelt.

Fischgerichte wie Heringssalat und Sahnehering liefern aber auch viele Vitalstoffe wie Jod und Omega-3-Fettsäuren, die einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns haben.

Jod

Dieses Spurenelement unterstützt Dein Baby bei der Ausbildung seiner Schilddrüse und Lebensfunktionen.Dazu zählt insbesondere der Aufbau der Gehirn- und Nervenzellen.

Hering kann daher dazu beitragen, dass sich die mentalen Fähigkeiten Deines Babys optimal entwickeln und sich im späteren Leben keine Entwicklungsdefizite einstellen.

Da Du in der Schwangerschaft nicht nur Deinen Organismus versorgen musst, sondern auch die Deines Babys, erhöht sich Dein Stoffwechsel entsprechend. In der Folge steigt Dein Bedarf an Jod auf 230 Mikrogramm täglich und erhöht sich in der Stillzeit nochmals auf 260 Mikrogramm.

Daher solltest Du spätestens ab der 12. Schwangerschaftswoche, wenn der Embryo beginnt, seinen eigenen Stoffwechsel aufzubauen, auf eine ausreichende Jod-Zufuhr achten.

Da die Jodversorgung in Deutschland aufgrund der geografischen Lage nicht optimal ist, stellen Fischgerichte wie Sahnehering und Heringssalat eine ausgezeichnete Jodquelle dar.

Omega-3-Fettsäuren

Diese essenziellen Fettsäuren gelten als Bausteine des Gehirns und der Nervenzellen. Mit deftiger Hausmannkost wie Heringssalat und Sahnehering hat Dein Nachwuchs beste Chancen, zum „intelligenten Überflieger“ aufzusteigen.

Omega-3-Fettsäuren verbessern darüber hinaus auch die Feinmotorik, die Konzentrationsfähigkeit und die Sehschärfe.

Aber mehr noch: Wenn Dein Baby auf der Welt ist, hat es ein sehr gut entwickeltes Schlafverhalten – was Dich als frisch gebackene Mama entlastet. Da Hering aufgrund seines relativ hohen Fettgehalts einen sehr hohen Omega-3-Anteil hat, ist das ein Grund mehr, ihn auf Deinen Speiseplan zu setzen.

Selen

Neben dem Spurenelement Jod hat auch Selen einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Schilddrüsenhormone. Selen regt auch die Enzymaktivität an und fördert das Zellwachstum. Mit einer Portion Sahnehering oder Heringssalat kannst Du bereits Deinen Tagesbedarf von 60 Mikrogramm decken.

Zink

Zink hat eine zentrale Funktion bei der Zellteilung und bei der Bildung der Wachstumshormone. Entsprechend erhöht sich Dein Zinkbedarf ab dem 4. Schwangerschaftsmonat um 40 Prozent und steigt in der Stillzeit nochmals an.

Der erhöhte Bedarf ist dem Umstand geschuldet, dass der Körper dieses Spurenelement nicht selbst produzieren und in größeren Mengen speichern kann.

Da Hering besonders viel Zink enthält, sind Heringssalat und Sahnehering ideale Gerichte, mit denen Du Dein Zinkdepot füllen kannst.

Wenn Du in der Schwangerschaft Eisenpräparate einnimmst, solltest Du Deinen Zinkhaushalt besonders im Blick haben. Da Eisen die Zinkaufnahme hemmt, könnte sich trotz ausreichender Zufuhr ein Zinkmangel einstellen.

Vitamin D

Dieses Vitamin übernimmt eine wichtige Funktion beim Knochenaufbau. Es sorgt dafür, dass das Mineral Calcium, dem Hauptbestandteil der Knochen, optimal in den Skelettapparat eingebaut wird.

Auch wenn Dein Körper in der Lage ist, dieses wichtige Vitamin mit Hilfe des Sonnenlichts selbst herzustellen, benötigst Du eine zusätzliche Quelle. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Deine Schwangerschaft vorwiegend außerhalb der Sonnenbrillensaison liegt.

Wenn sich die Sonne rar macht, solltest Du öfter eine Heringskonserve aus dem Regal angeln und Dir und Deinem Baby einen leckeren Sahnehering oder Heringssalat zubereiten.

B-Vitamine

Der Hering ist ein ausgezeichneter Lieferant der wertvollen B-Vitamine, die für die gesunde Entwicklung Deines Babys unerlässlich sind. Dazu zählen neben der Pantothensäure (B5), dem Biotin (B7) und der Folsäure (B9) auch das Vitamin B12.

Vitamin B5

Das Vitamin B5 ist an der Bildung des Hämoglobins und von Proteinen sowie an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. B5 nimmt daher nicht nur während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle ein, sondern auch während der Stillzeit.

Folsäure

Mit einer Portion Sahnehering oder Heringssalat kannst Du Dein Baby auf schmackhafte Weise mit Folat, der natürlichen Form der synthetischen Folsäure versorgen. Dieses Vitamin ist in der Schwangerschaft von besonderer Relevanz, denn es unterstützt die Teilung der Embryozellen und schützt Dein Baby so vor Missbildungen.

Aber auch während der Stillzeit sollte der Hering auf Deinem Speisezettel stehen, denn das Folat sorgt für ein gesundes Wachstum und für den Aufbau der Gehirnzellen.

Biotin

Dieses Vitamin kann der Körper nicht selbst produzieren und muss daher über die Nahrung zugeführt werden. Das gilt insbesondere während der Schwangerschaft und der Stillzeit, denn in dieser Zeit baut Dein Körper das Biotin schneller ab als unter „normalen“ Umständen.

Biotin benötigt Dein Baby für seinen Energiestoffwechsel und zum Aufbau seiner Haare und Nägel. Aber auch Du kannst von der Wirkung profitieren. Es sorgt für stabile Fingernägel, kräftige Haare und eine gesunde Haut. Kurzum: Es bringt Dein Äußeres zum Strahlen!

Vitamin B12

Da dieses Vitamin ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist, stellt ein Mangel keine Seltenheit dar. B12 fördert die Blutbildung und ist maßgelblich an der Zellreifung- und Teilung sowie an der Entwicklung der Nervenzellen beteiligt.

Wenn Du Deinen Speisplan mit einem herzhaften Heringsgericht wie Sahnehering und Heringssalat bereicherst, wird es Dir und Deinem Baby nicht an diesem wichtigen Vitamin mangeln.

Da 100 Gramm Hering stolze 8,5 Mikrogramm B12 liefern, kannst Du Deinen schwangerschaftsbedingt erhöhten Tagesbedarf von 4,5 Mikrogramm leicht decken.

Hering auch für Kleinkinder?

Fisch ist nicht nur gut für Babys, wenn sie noch in Mamas Bauch wohnen. Die wichtigen Vitalstoffe tragen auch nach der Geburt zu einer gesunden Entwicklung bei. Das gilt insbesondere für Jod und Omega-3-Fettsäuren, denn diese Vitalstoffe sind das ideale „Gehirnfutter“ für Deinen Nachwuchs.

Generell kannst Du Deinem Kind ab dem 5. Monat ein Mal pro Woche Fisch unter den Brei mischen. Da der junge Organismus aber noch nicht über ein ausreichend entwickeltes Immunsystem verfügt, solltest Du die gleichen Regeln beachten wie in der Schwangerschaft – was bedeutet: Keinen rohen Fisch!

Bei der Auswahl solltest Du auch die Sorten meiden, die mit Schwermetallen wie Quecksilber oder anderen Schadstoffen konterminiert sein könnten. Sahnehering oder Heringssalat stellen hingegen kein Problem dar, wenn der Fisch gebraten oder mittels Dampfgaren konserviert wurde.

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