Kirschen als Superfrüchte in der Schwangerschaft

Sind Kirschen in der Schwangerschaft erlaubt? Kirschen sind in der Schwangerschaft mehr als nur erlaubt und sind für die werdende Mama und ihr Baby ein regelrechtes Super-Food. Kirschen liefern Schwangeren viele Vitamine und Mineralien. Wenn Dein Baby also während der Kirschensaison heranwächst, dann solltest Du zugreifen.

Bereits vor 10.000 Jahren sind die Menschen der Jungsteinzeit auf den guten Geschmack gekommen.

Die kultivierten Kirschen, wie wir sie heute kennen, wurden von keinem geringen als dem römischen Feinschmecker Lukullus von Kleinasien nach Mitteleuropa gebracht. Der Gourmet wusste, was gut schmeckt!

Was Schwangere beim Verzehr von Kirschen beachten sollten

Bei Kirschen gilt das gleiche wie für andere Obstsorten auch: Gründlich waschen. So werden Parasiten wie Toxoplasmen abgespült.

Da Kirschen kleine Sensibelchen sind, solltest Du sie nicht unter fließendem Wasser waschen, sondern in einem Wasserbad. Andernfalls könnte die empfindliche Haut aufplatzen.

Apropos aufplatzen: Wenn Du versehentlich die eine oder andere Kirsche mit beschädigter Schale erwischt hast, dann solltest Du diese aussortieren.

Wenn Du Dich mit Kirschen gut bevorratet und die Früchte abgespült hast, kannst Du sie im Kühlschrank aufbewahren.

Damit sich keine ungebetenen Gäste wie Keime und Parasiten einfinden, solltest Du die Kirschen in einer Frischhaltetüte- oder Box aufbewahren.

Vorsicht vor Würmern

Noch ein Hinweis: Kirschen zählen zu den Obstsorten, die häufiger von kleinen Würmern befallen werden.

Wenn Du versehentlich eine Kirsche mit „Proteineinlage“ gegessen hast, dann ist das kein Drama. Diese „Mitesser“ sind zwar alles andere als appetitlich, stellen aber keine Gefahr für Dein Baby dar.

Das gleiche gilt für Kirschkerne. Diese stehen im Ruf, giftig zu sein. In der Tat enthalten Kirschkerne, ebenso wie Bittermandeln, das Glycosid Amygdalin, das im Körper in Blausäure abspalten wird.

Aber auch hier musst Du Dir keine Sorgen machen, wenn Du einen Kern verschluckst. Du müsstest sehr große Mengen an Kirschkernen essen, bevor es zu Vergiftungserscheinungen kommt.

B-Vitamine in den Kirschen

Diese wasserlöslichen Vitamine dienen dem Organismus als Coenzyme, die für Stoffwechselvorgänge unerlässlich sind.

Daher sind insbesondere B-Vitamine in der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung. Dazu zählt vor allem die Folsäure
(Vitamin B9).

Kirschen sind Folsäure-Spitzenreiter

Obst hat im Unterschied zu Gemüse relativ wenig Folsäure. Dennoch gibt es einige Sorten, die selbst viele Gemüsearten in den Schatten stellen. Dazu zählt die Kirsche.

Auf der Hitliste der Folsäure-Lieferanten unter den Ostsorten steht sie sogar auf Platz 1!

Kirschen haben einen weiteren Vorteil gegenüber Gemüse: Kirschen werden, bis auf wenige Ausnahmen, nicht gekocht, sondern roh verzehrt.

Da Folsäure ausgesprochen hitzeempfindlich ist, gehen bei dieser „Rohkost“ keine Vitamine verloren.

Folsäure übernimmt in unserem Körper wichtige Funktionen bei Wachstumsprozessen, der Zellbildung und der Zellteilung.

Da sich in der Schwangerschaft neues Leben entwickelt, erhält die Folsäure in der Schwangerschaft eine ganz besondere Bedeutung. Bei einer Unterversorgung kann es zu Störungen bei der Zellteilung kommen.

Da 100 Gramm Kirschen zwischen 52 und 75 Mikrogramm Folsäure liefern, kannst Du mit den leckeren Früchtchen einen Teil Deines Tagesbedarfs decken. Dieser erhöht sich in der Schwangerschaft von etwa 300 auf 550 Mikrogramm.

Da Dein Baby für sein Wachstum und für den Aufbau seiner Nervenzellen Folsäure benötigt, wenn es auf der Welt, solltest Du auch während der Stillzeit für ausreichend Nachschub sorgen.

Kirschen sind daher auch in der Stillzeit eine gute Quelle, um Deinen täglichen Bedarf von 450 Mikrogramm zu decken.

Übrigens: Dein Folsäure-Depot sollte auch gut gefüllt sein, wenn Dein Nachwuchs noch in Planung ist.

So ist Dein Baby bereits gut versorgt, wenn es sich angemeldet hat.

Vitamine für gesundes Wachstum des Babys

Kirschen haben aber noch mehr zu bieten, denn sie enthalten auch die B-Vitamine Thiamin, Riboflavin und Pyridoxin.

Das Thiamin (B1) benötigen Du und Dein Baby vor allem für den Stoffwechsel der Zellen und der Nerven sowie für die Verdauung. In der Schwangerschaft erhöht sich Dein täglicher Bedarf von 1 auf 1,2 Milligramm.

Auch der Bedarf an Riboflavin (B2) steigt von 1,2 auf 1,5 Milligramm. Dieses Vitamin benötigt der Organismus vor allem für den Aufbau der Haut, der Nägel und der Haare.

Darüber hinaus übernimmt es wichtige Funktionen bei der Zellatmung und dem Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel.

Das Riboflavin sorgt auch dafür, dass andere Vitamine wie die Folsäure sowie das Spurenelement Eisen vom Organismus optimal verarbeitet werden können.

Das Pyridoxin (B6) stärkt das Immunsystem und ist an der Bildung des Hämoglobins beteiligt. Es übernimmt auch wichtige Aufgaben bei vielen Stoffwechselprozessen und ist für die Produktion von Nervenbotenstoffen unerlässlich.

Pyridoxin liefert nicht nur Deinem Baby wichtige Bausteine, die es für seine Entwicklung benötigt, sondern bewahrt Dich auch vor unliebsamen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft.

So unterstützt Pyridoxin die Vernetzung der Bindegewebsfasern und reduziert damit die Bildung von Schwangerschaftsstreifen.

Dieses Vitamin lindert auch die Schwangerschaftsübelkeit, was in medizinischen Studien zahlreich belegt werden konnte.

Eine Portion Kirschen unterstütz so Dein Baby bei seinem Wachstum und sorgt auch dafür, dass sich die Mama rundum wohl fühlt.

Die Mineralien in den Kirschen unterstützen dich in deiner Schwangerschaft

Neben den vielen Vitaminen liefern Kirschen auch eine gute Portion an Mineralien.

Dazu zählt neben dem Magnesium, Calcium, Natrium und Kalium. Diese Mineralien gehören zu den so genannten Elektrolyten.

Die Elektrolyten regulieren den osmotischen Druck in den Zellen und tragen dazu bei, dass Dein Wasserhaushalt im Lot bleibt.

Dieser Aspekt ist insbesondere in der Schwangerschaft von Relevanz, denn ein ausgeglichener Wasserhaushalt reguliert auch Deinen Blutdruck.

Kirschen enthalten sehr viel Kalium. Dieses Mineral unterstützt die Tätigkeit des Herzmuskels und aktiviert Enzyme, die Deine Energieproduktion ankurbeln.

Die Antioxidantien in Kirschen stärken das Immunsystem von Schwangeren

Kirschen sind auch reich an Antioxidantien. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane. Diese stärken das Immunsystem , sind entzündungshemmend und neutralisieren freie Radikale.

So kannst Du Dich und Dein Baby mit einer Hand voll Kirschen mit diesen wichtigen Vitalstoffen versorgen und Dich vor Infektionen schützen.

Kirschen für Kleinkinder

Da Dein Baby bereits das Aroma von Kirschen genossen hat, als es noch in Deinem Bauch war, werden ihm die leckeren Früchte auch schmecken, wenn es auf der Welt ist.

Alleine die kräftige rote Farbe lädt zum Essen!

Da Babys die Schale der Kirschen aber noch nicht gut verdauen können, solltest Du sie Deinem Nachwuchs erst ab dem 8 Monat anbieten.

Damit es sich nicht an den Kernen verschluckt, solltest Du die Kirschen zuvor entkernen.

Inhaltsstoffe pro 100 Gramm Süßkirschen

Kalorien 65 (Sauerkirschen 55)
Natrium 3 mg
Kalium 230 mg
Calcium 15 mg
Magnesium 15 mg
Phosphat 25 mg
Eisen 0,4 mg
Zink 0,1 mg

Vitamin C 15 mg
Vitamin B1 (Thiamin) 0,04 mg
Vitamin B2 (Riboflavin) 0,04 mg
Vitamin B6 (Pyridoxin) 0,04 mg
Vitamin B9 (Folsäure) 52 µg (Sauerkirschen 75 µg)

Schreibe einen Kommentar