Thymian in der Schwangerschaft

Der Thymian gehört zu den Kräutern, die wir alle in unserer Hausapotheke und am Gewürzbord in der Küche stehen haben. Er ist einer der wichtigsten Pflanzen in unserer traditionellen Heilkunde sowie in der modernen Medizin. Trotz bzw. wegen seiner Wirkkraft wird vor der Verwendung während einer Schwangerschaft oft gewarnt.

Als werdende Mutter ist es für dich naturgemäß wichtig, ob Thymiantee bei einer Erkältung für dich empfehlenswert ist und du eine Thymiansalbe bei Atemwegsbeschwerden verwenden kannst. Ein Blick auf die Fakten ist daher eine gute Idee.

Ist Thymian in der Schwangerschaft gefährlich?

Nein, Thymian als Gewürz oder in der Teemischung ist für dich in der Schwangerschaft unproblematisch. Die Konzentration der ätherischen Öle, die für die Wirkkraft verantwortlich sind, ist gering und kann Beschwerden lindern.

Auch Dr. med. Vincenzo Bluni ist der Meinung, dass Thymian (als Tee) erlaubt ist.

Thymian bei Erkrankungen oder in Medikamenten ist für werdende Mütter aber mit Risiken verbunden. In dieser besonderen Zeit solltest du generell beim Einsatz von Hausmittel vorsichtig sein.

So wirkt Thymian als Heilpflanze auf Nicht-Schwangere

Thymiankraut ist im Mittelmeerraum weit verbreitet und ist eigentlich ein Strauch: Viele der zahlreichen Thymian-Arten sind eher kleinwüchsig und werden daher als Kraut betrachtet. Die mediterrane Küche ist ohne ihn nicht vorstellbar. Die wachsende Beliebtheit verdankt Thymian allerdings seiner heilenden Wirkung auf uns.

Er wird nicht nur in der Naturheilkunde, sondern auch in der modernen Medizin häufig verwendet. In erster Linie wirkt er …

  • schleimlösend und lindernd bei Husten und Bronchitis
  • entzündungshemmend und durchblutungsfördernd bei Gelenksentzündungen
  • antiviral und antibakteriell bei Erkältungskrankheiten

Seine Effekte verdankt Thymian den ätherischen Ölen, wie etwa Thymol oder Carvacrol. Ihre Wirkweise ist gut belegt. Das komplexe Zusammenspiel mit der körpereigenen Chemie ist allerdings vor allem in der Schwangerschaft noch ungeklärt.

Du solltest daher in dieser besonderen Zeit bei Thymian vorsichtig sein.

Nebenwirkungen von Thymian während der Schwangerschaft

Thymiankraut ist seit dem Mittelalter Bestandteil vieler traditioneller Produkte der Naturheilkunde. Seine positive Wirkung bei Atemwegserkrankungen, Menstruationsbeschwerden oder auch Blasen- und Mandelentzündungen macht Thymian vielseitig einsetzbar.

Er kann allerdings Nebenwirkungen haben, die du in der Schwangerschaft nicht unterschätzen solltest:

  • er steht im Verdacht, Wehen auslzuösen
  • er hat ein (geringes) Allergiepotenzial
  • Thymianpräparate lösen in seltenen Fällen Durchfall und Übelkeit aus

Überempfindlichkeiten gegen Thymian sind grundsätzlich sehr selten. Bei bestehenden Allergien gegen Lippenblütengewächse, wie Birken-, Beifuß- oder Selleriepollen, kann er allerdings Kreuzreaktionen verstärken.

Werdende Mütter, die an einer entsprechenden Intoleranz leiden, sollten in diesem Fall auf Thymian grundsätzlich verzichten.

Starker Thymiantee ist oft im Repertoire von Geburtshelfern zu finden. Wenn der Geburtstermin schon verstrichen ist, der neue Erdenbürger sich allerdings noch Zeit lässt, dann kommt er zum Einsatz. Er soll dabei helfen, Wehen auszulösen und die Geburt einzuleiten.

Der Einfluss der ätherischen Öle des Thymians auf die Funktion der Gebärmutter ist allerdings ungeklärt. Sie bergen das Risiko, ungewollte frühzeitige Wehen auszulösen. In der Schwangerschaft solltest du daher darauf achten, nicht zu viele Wirkstoffe des Thymians zu dir zu nehmen.

Thymian als Gewürz während der Schwangerschaft

Viele Heilkräuter haben auch ihren angestammten Platz in unseren Gewürzregalen. Dabei ist die Heilkraft der Inhaltsstoffe allerdings nachrangig. Hier geht es meist um Aroma– so auch beim Thymian.

Seine lange Geschichte und Bekanntheit macht Thymian zu einem vielseitigen Küchengewürz. Es ist daher keine Überraschung, dass er in vielen traditionellen Rezepten aber auch in kulinarischen Neuschöpfungen seinen angestammten Platz hat.

Er sorgt sowohl bei Fisch- und Wildgerichten als auch in kräftigen Suppen und Eintöpfen für einen runden Geschmack:

  • Fasan im Speckmantel
  • Kartoffel-Gemüsesuppe mit Schwarzwälder Schinken
  • Altwiener Salonbeuschel
  • Thymianbrot

Die Wirkstoffe des Thymians sind bei seiner Verwendung als Gewürz nur in sehr geringer Dosierung vorhanden. Hier kannst du deinem Appetit vertrauen. Du kannst Thymian in der Küche während deiner Schwangerschaft bedenkenlos verwenden.

Vorsicht bei Thymiantee und Schwangerschaft

Bei leichten Erkältungen oder entzündlichen Erkrankungen wird der Einsatz von Naturprodukten immer beliebter. Sie wirken oft genauso gut wie hochwirksame Medikamente der pharmazeutischen Industrie, haben aber meist weniger Nebenwirkungen.

Thymian findest du sehr oft in Teemischungen, die du im Reformladen oder in der Apotheke angeboten bekommst. Er ist vor allem enthalten in:

  • Erkältung- und Bronchial-Tee
  • Entzündungshemmende Teemischungen etwa gegen Blasen- oder Mandelentzündungen

Auch in diesen Fällen sind die Wirkstoffe nur in einer geringen Dosierung vorhanden. Bei leichten Erkältungen oder Entzündungen während der Schwangerschaft kannst du ohne Bedenken auf diese Hausmittel zurückgreifen.

Bei schwereren Entzündungen, bzw. bei hartnäckigen Erkältungen über einen längeren Zeitraum, solltest du aber vorsichtig sein. Hier ist dein Arzt mit Sicherheit der vertrauensvollste Ratgeber für dich als werdende Mutter.

Starker Thymiantee oder lange Tee-Kuren mit Naturheilprodukten sollten in der Schwangerschaft tabu sein. Auch wenn die Wirkkraft der ätherischen Öle des Thymians auf deine Körperchemie nicht vollständig geklärt ist, kannst du das Risiko in diesem Fall vermeiden.

Finger weg von Thymianextrakt während der Schwangerschaft

Die Heilkräfte der sekundären Pflanzenwirkstoffe des Thymians haben auch ihren Weg in die Schulmedizin gefunden. Sehr viele einschlägige Medikamente gegen Erkältungen oder Entzündungen haben Thymianextrakt als Basis. Zudem findest du Thymianöl immer häufiger im Angebot von Online-Apotheken.

Hochkonzentrierte Präparate müssen mit entsprechender Vorsicht eingesetzt werden. Auch wenn traditionelle Heilmittel eine pflanzliche Basis haben, können sie schwerwiegende Nebenwirkungen zeigen. Thymian ist uns in der Küche und im Teeregal sehr vertraut, Thymianextrakt kann allerdings ungewollten Schaden verursachen.

Der Grundsatz, dass die Menge die Medizin macht, gilt auch in diesem Fall. Du findest heute unterschiedliche Arten von Thymianöl im Angebot. Zum einen sind es niedrig dosierte Präparate, bei denen die Kräuter mit Öl angesetzt werden. Zum anderen wird aber auch Thymianextrakt in hoher Konzentration unter diesem Namen verkauft.

Der direkte Kontakt mit Thymianextrakt führt zu Verätzungen der Haut. Die empfohlene Dosierung ist, je nach Präparat, ein bis zwei Tropfen pro 0,5 Liter Wasser. Angesetztes Thymianöl ist dagegen weniger riskant und kann mit höherer Dosierung als Mundspülung oder für Inhalationen verwendet werden.

Während deiner Schwangerschaft kann eine zu hohe Dosierung auch weitere Komplikationen verursachen. Neben dem Auslösen vorzeitiger Wehen solltest du vor allem auch mögliche Wirkungen auf dein Kind bedenken.

Die Selbstmedikation mit Bronchialtee bei einem leichten Schnupfen oder Kratzen im Hals ist eine Sache, der Einsatz von Thymianextrakt eine völlig andere. Wenn du darauf zurückgreifen möchtest, solltest du in jedem Fall die Absprache mit deinem Arzt suchen.

Verzichte auf Thymiansalben während deiner Schwangerschaft

Für die äußere Anwendung von Wirkstoffen sind Balsame und Salben am effektivsten: Sie sind leicht aufzutragen und lange wirksam. Aus diesem Grund findest du auch zahlreiche Thymiansalben im medizinischen Angebot. Sie werden vor allem in diesen Fällen eingesetzt:

  • bei Erkrankungen der Atemwege (wie Bronchitis oder Asthma)
  • bei chronischen Gelenksbeschwerden

Während der Schwangerschaft solltest du allerdings auch hier Zurückhaltung üben. Jedes Heilmittel hat Nebenwirkungen und diese können für werdende Mütter und Ungeborene problematisch sein. Auch bei der äußeren Anwendung mit Salben bist du denn Wirkungen der ätherischen Öle des Thymians ausgesetzt.

Die wirkungsvollste Medizin ist auch für Schwangere die Vorbeugung. Eine ausgewogene Ernährung sowie Ruhe und Schonung sind für dich immer noch die wichtigsten Maßnahmen.

Zudem gibt es auch unbedenkliche Hausmittel, die etwa bei Erkältungen sehr wirksam sein können: Das Inhalieren oder Gurgeln mit Meersalzlösungen befreit die Atemwege und wirkt schleimlösend.

Welche Medikamente enthalten Thymian?

Erkrankungen sind für dich in der Schwangerschaft natürlich eine zusätzliche Belastung und Heilmittel, einerlei ob von der Schulmedizin oder der traditionellen Naturheilkunde, ein Unsicherheitsfaktor.

Die Wirkstoffe des Thymians sind in einigen pharmazeutischen Produkten enthalten. Neben dem puren Extrakt und Salben findest du sie vor allem in:

  • Hustensäften
  • Pastillen gegen Keuchhusten und
  • Inhalationssprays bei Atemwegserkrankungen

Bei sehr vielen Arzneimitteln fehlen allerdings die Erkenntnisse für die Anwendung während der Schwangerschaft. Das betrifft auch sehr viele Präparate mit Inhaltsstoffen des Thymians. Um Risiken vorzubeugen, solltest du immer den Beipacktext lesen und im Zweifel diese Medikamente vermeiden.

Bei Erkrankungen während deiner Schwangerschaft ist die sicherste Therapie diejenige, die deine Hebamme bzw. dein Arzt empfiehlt. Sie haben die notwendige Erfahrung, welche Heilmittel unbedenklich sind. Erfahrung ist das Fundament jedes guten Ratschlages.

Thymian während der Stillzeit und für Babys

Für stillende Mütter kann das Aroma von Thymian bei der Zubereitung von Speisen auch eine unbedenkliche geschmackliche Bereicherung sein. Aber auch in dieser Zeit solltest du beim Einsatz entsprechender Präparate vorsichtig sein.

Die Wirkweise der ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe ist auch für Kleinkinder in den meisten Fällen nicht ausreichend belegt. Um Komplikationen zu vermeiden, solltest du daher auf Thymianpräparate verzichten oder zumindest sehr schwach dosieren.

Auch Thymiantee ist für Babys nicht empfehlenswert. Natürlich kann das besonders herausfordernd werden, wenn dein Liebling an einer akuten Erkältung leidet und nichts anderes zur Hand ist. In diesem Fall kann der ausgebrühte Thymiantee im Badewasser für dein Kleines eine Lösung sein.

Die stark verdünnten Öle wirken hier als babygerechte Inhalationstherapie.

Thymian in der Schwangerschaft: Gut als Gewürz und ein Risiko als Medizin

Thymian hat sich über die Jahrhunderte seinen Platz auf unseren Gewürzboards, Teeregalen und Medikamentenschränken zu Recht erobert. Seine Fähigkeit, unser Essen zu verfeinern und unser körperliches Wohlbefinden zu unterstützen, ist mittlerweile unbestritten.

Trotz der langen Tradition und der modernen Medizin sind die Wirkungsweisen der Inhaltsstoffe von Thymian nicht ausreichend bekannt. Die entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften seiner ätherischen Öle können für dich in der Schwangerschaft zu Komplikationen führen.

Auch wenn Thymianpräparate sehr beliebt sind, solltest du auf das Heilmittel Thymian als werdende und stillende Mutter verzichten. Als Gewürz kannst du ihm dagegen vertrauen. Sein Aroma kann auch in geringer, unbedenklicher Dosierung den Geschmack deiner Gerichte abrunden

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