Ist Mayonnaise in der Schwangerschaft erlaubt? Frische Mayonnaise kann mit Salmonellen kontaminiert sein und ist in der Schwangerschaft daher verboten. Industriell hergestellte Mayo ist aber für Schwangere erlaubt.
Auf frische Mayonnaise müssen Schwangere verzichten
Ein Dipp mit hausgemachter Mayonnaise ist etwas Feines. In der Schwangerschaft musst Du Mayonnaise à la Hausmarke aber leider von Deinem Speisezettel streichen.
Diese Vorsichtsmaßnahme ist dem rohen Eigelb geschuldet, da es mit Salmonellen kontaminiert sein kann.
Entsprechend stehen auch andere Speisen, die rohes Ei enthalten, in der Schwangerschaft auf der „roten Liste“.
Salmonellen siedeln sich bevorzugt im Darm von Geflügel an und werden mit dem Kot ausgeschieden. Da Eier den gleichen Weg nehmen, können sie leicht mit Salmonellen infiziert werden.
Bei Salmonellen handelt es sich um Bakterien, die sich bevorzugt auf eiweißhaltigen Lebensmitteln ansiedeln.
Insbesondere Eier, rohes Fleisch und Geflügel bieten ideale Nährboden. Abgepackte Salate oder vorgeschnittenes Gemüse und Obst sind ebenfalls beliebte „Siedlungsgebiete“.
Salmonellose in der Schwangerschaft
Eine Infektion mit Salmonellen geht mit unangenehmen Begleiterscheinungen einher. Die Bakerien lösen im Darm eine Entzündung aus, die sich in Form von Bauch- und Kopfschmerzen sowie Durchfall und leichtem Fieber bemerkbar macht.
Ein Erwachsener verfügt in der Regel über starke Abwehrkräfte, die den Bakterien Paroli bieten. In der Schwangerschaft verhält es sich jedoch anders.
Dein Immunsystem ist in dieser Zeit besonders gefordert, so dass sich Dein Infektionsrisiko erhöht.
Für einen gesunden Erwachsenen ist eine Salmonellose nicht gefährlich. Je nach Schweregrad hat das Leiden nach 2 bis 7 Tagen ein Ende.
Bei weniger als 5 % kommt es zu schweren Verläufen mit Folgeerkrankungen wie Herzbeutel- oder Hirnhautentzündung.
Eine leichte Salmonellose stellt für das Baby keine Gefahr dar. Die Infektion kann mit Hausmitteln kuriert werden. Du solltest aber dennoch Deine Hebamme oder Deinen Arzt informieren.
Wenn es Dich aber richtig „erwischt“ hat und Du unter einem länger anhaltenden Durchfall leidest, kann es zu einem starken Flüssigkeitsverlust kommen.
In der Folge werden wichtige Elektrolyte wie Kalium vermehrt ausgeschieden, was zu Schwäche und Herzrhythmusstörungen führen kann.
Schlimmstenfalls kann der Durchfall auch einen Blasensprung oder einer Frühgeburt provozieren.
Industriell hergestellte Mayonnaise ist in der Schwangerschaft unbedenklich
Was ist ein Kartoffelsalat oder ein Fischgericht ohne Mayonnaise? Wenn Du in er Schwangerschaft auf diese Hausmannskost nicht verzichten möchtest, dann solltest Du zu industriell hergestellten Produkten greifen.
Mayonnaise aus der Tube oder dem Glas enthalten weder Salmonellen noch andere Krankheitserreger. Diese Produkte kannst Du bedenkenlos genießen.
Weshalb enthalten Fertigprodukte keine Salmonellen? Diese Frage lässt sich leicht mit der Art der Herstellung beantworten.
Bei Fertigprodukten wird anstelle von frischem Eigelb pasteurisiertes Eipulver verwendet. Da Salmonellen ab 70 Grad Celsius absterben, wird das Eipulver auf 75 Grad erhitzt. Diese Temperaturen überlebt keine Bakterie!
Was Du in der Schwangerschaft bei der Lagerung deiner Mayo beachtet solltest
Salmonellen sind ausgesprochen resistent. Sie gedeihen besonders gut bei Temperaturen zwischen 10 bis 47 Grad Celsius. Daher lassen sie sich auch von Kühlschranktemperaturen nicht abschrecken.
Tuben und Gläser solltest Du daher gut verschließen. So haben Salmonellen und andere Krankheitserreger keine Chance. Die angebrochene Mayonnaise solltest Du aber binnen 2 bis 3 Wochen aufbrauchen.
Wer kennt es nicht: eine angebrochene Tube Mayonnaise lagert seit geraumer Zeit im Kühlschrank.
Mayonnaise ist zwar lange haltbar, aber in der Schwangerschaft solltest Du diese „Relikte“ der Vorsicht halber entsorgen.
Hausgemachte Mayonnaise mit gekochtem Ei
Wenn Du auf Deine selbstgemachte Mayonnaise nicht verzichten möchtest, kannst Du zu einem kleinen Trick greifen: wenn Du gekochtes Ei verwendest, kannst Du den Salmonellen ein Schippchen schlagen.
Da den Salmonellen beim Kochen richtig eingeheizt wird, ist eine Kontamination ausgeschlossen. Bei der Zubereitung der Mayonnaise solltest Du aber besonders auf die Hygiene achten.
Der einzige Nachteil von hausgemachter Mayonnaise ist die geringe Haltbarkeit. Daher solltest Du nicht auf Vorrat produzieren, sondern nur so viel, wie Du für ein Gericht benötigst.
Wenn von Deinem hausgemachten Dressing dennoch etwas übrig bleibt, muss es in einer fest verschließbaren Box aufbewahrt und am Folgetag verzehrt werden. Alternativ kannst Du die „Reste“ Deiner Familie oder Freunden anbieten.
Mayonnaise im Restaurant ist keine gute Idee in der Schwangerschaft
Wenn Du in der Schwangerschaft in ein Restaurant eingeladen wirst, solltest Du Gerichte mit Mayonnaise meiden. Wer weiß, ob das Dressing sachgerecht gelagert wurde?
Eine Küche mit ihrem feucht-warmen Milieu ist eine ideale Brutstätte für Salmonellen. Kontaminationen in Gastro-Küchen stellen zwar eine Ausnahme dar, können aber nicht ausgeschlossen werden.
Vorsicht ist aber nicht nur im Restaurant geboten. Wenn Du bei Freunden eingeladen bist, solltest Du Dich vergewissern, ob die Mayonnaise frisch aus dem Kühlschrank kommt.
Bei einem Essen in geselliger Runde vergeht die Zeit. Dabei bleiben Schüsseln und Schälchen oft auf dem Tisch stehen.
Da sich Salmonellen bei Zimmertemperatur prächtig vermehren, solltest Du von diesen Gerichten nicht mehr naschen.
Ist Mayonnaise für Schwangere überhaupt gesund?
Industriell hergestellte Mayonnaise steht aufgrund ihres hohen Fettgehalts nicht auf der Liste der empfohlenen Lebensmitteln.
Hinzu kommen Konservierungs- und Antioxidationsmittel sowie Geschmacksverstärker und Farbstoffe. Kurzum: handelsübliche Mayonnaise ist ein „Kunstprodukt“.
Mayonnaise aus der Tube ist kalorientechnisch ein wahres Schwergewicht. Wer in der Schwangerschaft zu viele mehr Pfunde zugelegt hat, sollte Mayonnaise daher nur sparsam verwenden oder ganz meiden.
Enthalten Industrieprodukte Vitamine und Mineralien? Wer mit der Lupe sucht, wird Mikronährstoffe in geringen Mengen finden. Ernährungsphysiologisch hat Fertigware daher wenig zu bieten.
Anders verhält es sich bei hausgemachter Mayonnaise. Wenn Du als Basis hochwertiges Speiseöl verwendest, kannst Du von den wertvollen Inhaltsstoffen wie den Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren profitieren.
Frische Mayonnaise in der Stillzeit
Wenn Dein Baby auf der Welt ist, kannst Du Deinen Speisezettel wieder erweitern. Auf hausgemachte Mayonnaise solltest Du in der Stillzeit aber dennoch verzichten.
Salmonellen stellen keine Gefahr für Dein Baby dar. Bedenklich wird es dann, wenn Du im Falle einer Infektion Antibiotika einnehmen musst.
Da Spuren des Therapeutikums in die Muttermilch übergehen, können die Wirkstoffe bei Deinem Baby Durchfall oder andere Verdauungsbeschwerden provozieren.
Einige Ärzte befürchten auch eine Störung der natürlichen Darmflora des Babys. Es besteht auch die Gefahr, dass Kinder eine Antibiotikaresistenz entwickeln.
Dürfen Kleinkinder Mayonnaise essen?
Mamas hausgemachte Mayonnaise ist lecker! Dennoch solltest Du Deinem Nachwuchs noch keine Speisen mit rohem Ei anbieten.
Bei Kindern bis zu einem Alter von 5 Jahren ist das Immunsystem noch nicht ganz entwickelt. Salmonellen und anderen Krankheitserregern haben sie daher weniger entgegenzusetzen als Erwachsene.
Ist industriell hergestellte Mayonnaise eine Alternative? Theoretisch können Kinder ab ihrem ersten Lebensjahr Mayonnaise aus der Tube essen. Ernährungsphysiologisch ist es aber keine gute Idee.
Wenn Kinder zu früh extrem fetthaltige oder industriell verarbeitete Nahrung zu sich nehmen, leidet ihr natürliches Geschmacksempfinden. Darüber hinaus werden sie auf Industrieprodukte konditioniert und entwickeln ein Faible für ungesunde Kost.
Inhaltsstoffe pro 100 Gramm Mayonnaise
Kalorien 743
Fett 82,5 g
Eiweiß 1,49 mg
Vitamin A 16 µg
Vitamin E 3,28 mg
Vitamin B1 40 μg
Vitamin B2 40 μg
Vitamin B5 1 mg
Vitamin B9 14 μg
Phosphor 60 mg
Schwefel 21 mg
Kalium 18 mg
Natrium 481 mg
Magnesium 23 mg
Calcium 18 mg
Kupfer 30 μg
Eisen 1 mg
Zink 160 μg