Kaviar ist in der Schwangerschaft nur pasteurisiert erlaubt

Ist Kaviar in der Schwangerschaft erlaubt? Roher Kaviar ist in der Schwangerschaft ausdrücklich verboten, da er als rohes Fischprodukt gefährlich für Schwangere ist. Eine Ausnahme besteht aber bei pasteurisiertem Kaviar.

Für Schwangere ist nur pasteurisierter Kaviar erlaubt

In der Schwangerschaft müssen Frauen auf einige Lebensmittel leider verzichten. Dennoch müssen Schwangere nicht darben und können liebgewordene Schlemmereien auch weiterhin genießen. Das gilt auch für Kaviar.

Beim Kaviar handelt es sich um unbefruchtete Fischeier, auch „Rogen“ genannt. Kaviar wird nicht erhitzt, sondern mit Salz haltbar gemacht und roh verzehrt. Da bei rohen Meeresfrüchten die Gefahr einer Kontamination mit Listerien besteht, muss roher Kaviar in der Schwangerschaft leider vom Speisezettel gestrichen werden.

Müssen Schwangere daher ganz auf diese Delikatesse verzichten? Keineswegs! Der Handel bietet auch pasteurisierten Kaviar an. Da der Kaviar bei der Pasteurisation auf über 70 Grad Celsius erhitzt wird, sterben Listerien und andere Bakterien ab.

Eine gute Alternative stellt auch die Kaviarcreme dar. Wenn die Creme pasteurisiert wird, stellt sie keine Gefahr dar.

Dieses Ersatzprodukt hat aber noch einen weiteren Vorteil: Die Creme wird in der Regel auf der Basis von Loddenrogen hergestellt. Dieser Fisch ist, im Unterschied zu klassischen Kaviar-Fischen, weniger mit Schwermetallen wie Quecksilber belastet.

Kaviar in der Schwangerschaft unbedingt richtig lagern

Meeresfrüchte sind leider besonders anfällig für Keime und Bakterien. Das gilt auch für erhitzte Produkte. Daher ist auch pasteurisierter Kaviar für „unerwünschte Mitesser“ ausgesprochen einladend.

Kaviar sollte nach dem Kauf zeitnah verzehrt werden. Auch wenn auf der Verpackung eine Haltbarkeit von mehreren Monaten angegeben wird, sollten die Fischeier möglichst frisch verzehrt werden.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gilt auch nur dann, wenn die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Dabei darf eine Temperatur von 4 Grad Celsius nicht überschritten werden.

Auch wenn diese Empfehlung primär für rohen Kaviar gilt, sollten Frauen auch bei pasteurisierten Produkten in der Schwangerschaft auf Frische und auf eine ausreichende Kühlung achten. Eine geöffnete Verpackung ist in der Regel ein bis maximal zwei Wochen haltbar.

Da in der Schwangerschaft die „Umstände“ aber etwas anders sind, sollte angebrochener Kaviar binnen zwei Tagen verzehrt werden. Die angebrochene Verpackung muss aber fest verschlossen und bei 4 Grad Celsius gelagert werden.

Angebrochenen Kaviar einfrieren? Hier scheiden sich die Geister. Da sich durch das Einfrieren der Geschmack verändert und die Rogen beim Auftauen platzen können, wird diese Methode der Haltbarmachung von vielen Feinschmeckern nicht empfohlen. Andere wiederum schwören auf das Einfrieren. Da hilft nur eines: Ausprobieren.

Sind Zusatzstoffe im Kaviar für Schwangere gefährlich?

Leider sind Meeresprodukte häufig mit Schwermetallen wie Quecksilber kontaminiert. In Heringskaviar wurden vereinzelt auch Spuren von Arsen nachgewiesen. Auch wenn dieses Spurenelement eine natürliche Substanz ist, die in der Natur vorkommt, wirkt sie auf den menschlichen Organismus toxisch.

Neben diesen giftigen Substanzen kann Kaviar auch Borax (E 285) sowie Farbstoffe wie Indigokarmin (E 132), Brillantschwarz (E 151) oder Chinolingelb (E 104) enthalten. Während bei den Farbstoffen keine Toxizität nachgewiesen werden konnte, gilt Borax als gesundheitsschädlich.

Borax ist ein Mineral, das in einigen pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Trockenpflaumen und Wein enthalten ist. Einige Kaviar-Produzenten verwenden Borax auch für die Haltbarmachung.

Als Konservierungsmittel darf Borax jedoch nur bei echtem Kaviar (Störrogen) verwendet werden. In Spuren ist Borax nicht toxisch. In größeren Mengen kann sich das Mineral aber im Körper anreichern und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen

In der Schwangerschaft sollten Frauen daher auf Stör-Kaviar verzichten und auf andere Sorten zurückgreifen. Auch Fische wie Forelle, Hecht, Hering, Kabeljau oder Maräne liefern Rogen von hoher Qualität.

Im Handel werden Produkte angeboten, die minimal belastet sind und auf schädliche Zusatzstoffe verzichten. Hier hilft ein Blick auf die Zutatenliste und den Hersteller.

Fischperlen als Füllhorn an Vitalstoffen

Kaviar wird auch als „schwarzes Gold“ oder als „Fischperlen“ bezeichnet. Diese poetischen Beschreibungen verweisen auf die Rarität und Kostspieligkeit dieser Delikatesse. Die Metaphern können aber auch für die Vitalstoffe gelten – denn Kaviar liefert ein wahres Füllhorn an gesunden Inhaltsstoffen.

B-Vitamine

Kaviar enthält alle Vitamine der B-Gruppe. Diese Mikronährstoffe sind für den menschlichen Organismus essentiell und müssen über die Nahrung zugeführt werden.

B-Vitamine übernehmen in unserem Organismus vielfältige Aufgaben. Sie regulieren den Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. So sorgen sie dafür, dass die Nahrungsmittel, die die werdende Mama aufnimmt, vom Baby in Energie umgewandelt werden kann.

Besonders hoch ist der Anteil an Vitamin B3. Dieses Vitamin ist für Schwangere von besonderer Bedeutung. Mediziner aus Sydney konnten belegen, dass Vitamin B3 Fehlgeburten und Geburtsfehler verhindern kann, in dem es die Mutation zweier Gene unterbindet.

Dem nicht genug: Dieses Vitamin reduziert auch das Risiko einer Neurodermitis. So litten Kinder, deren Mütter während ihrer Schwangerschaft ausreichend mit Vitamin B3 versorgt waren, 30 Prozent seltener an dieser Autoimmunerkrankung als die Vergleichsgruppen.

Kaviar nimmt auch beim Vitamin B5 eine Spitzenreiterrolle ein. Dieses Vitamin ist ein regelrechter Alleskönner: Es ist an der Hormonbildung, der Energiegewinnung und an dem Aufbau von Botenstoffen beteiligt, die Reize zwischen den Nervenzellen weiterleiten.

Kaviar enthält auch eine gute Portion Vitamin B6, das maßgeblich an der Blutbildung beteiligt ist. Auch dieser Aspekt ist in der Schwangerschaft von Bedeutung, denn es müssen zwei Lebewesen mit Blut versorgt werden.

Vitamin B6 sorgt aber auch für das Wohlbefinden der werdenden Mama: Da ein Mangel an B6 Schwangerschaftsübelkeit provozieren oder intensivieren kann, stellt dieses Vitamin eine ausgezeichnete Prävention dar. So kann die Mama schlemmen und gleichzeitig für ihr Wohlbefinden sorgen.

Phosphor und Schwefel

Diese Mineralien erinnern mehr an Silvesterfeuerwerk, denn an lebenswichtige Mineralien. Phosphor und Schwefel gehören aber zu den Mineralien, die nach Calcium am häufigsten in unserem Körper vorkommen.

Phosphor und Schwefel unterstützen das Baby beim Aufbau der Knochen, der Knorpel und des Bindegewebes. So kann die Mama mit einer Portion Kaviar ihr Baby bei dem Aufbau seines Knochengerüstes und Gewebes unterstützen.

Nährstoffe pro 100 Gramm Kaviar

Kalorien 259
Vitamin A 0,561 mg
Vitamin E 10 mg
Vitamin B1 0,1 mg
Vitamin B2 0,5 mg
Vitamin B3 5,983 mg
Vitamin B5 1,4 mg
Vitamin B6 0,33 mg
Vitamin B7 0,013 mg
Vitamin B12 0,016 mg
Folsäure 0,005 mg
Natrium 1940 mg
Kalium 164 mg
Magnesium 3 mg
Calcium 51 mg
Phosphor 300 mg
Schwefel 320 mg
Chlorid 830 mg
Eisen 1,4 mg
Zink 0,95 mg

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