Essig in der Schwangerschaft

Essig ist in den letzten Jahren zum heimlichen Gourmet-Star aufgestiegen. Als Würze für Dressings und Saucen ist er uns schon lange bekannt. Für Genießer ist Trinkessig als Aperitif mittlerweile zum unverzichtbaren Teil eines abgerundeten Dinners geworden.

Gesundheitsratgeber warnen allerdings vor den schädlichen Wirkungen von Essig. Schwangeren wird oft vom Konsum abgeraten. Als werdende Mutter bist du natürlich an der Frage interessiert, ob der saure Genuss für dich und dein Kind eine Gefahr ist.

Ist Essig in der Schwangerschaft erlaubt?

Essig wirkt sich positiv auf deinen Kreislauf und deinen Stoffwechsel aus, und ist somit in der Schwangerschaft erlaubt. In kleinen Mengen ist er für dich und dein Kind unbedenklich und du kannst sein Aroma zur Verfeinerung deiner Gerichte ohne Sorge einsetzen.

Du solltest allerdings auf die Qualität achten. Günstiger, industriell hergestellter Essig hat meist einen hohen Anteil an Azetonsäure, die gesundheitsschädliche Wirkungen hat.

So unterstützt Essig deine Schwangerschaft

Der kulinarische Wert von Essig wächst seit Jahren und hat den Status des bescheidenen Küchengewürzes längst hinter sich gelassen. Trockenbeerenauslese oder Apfel-Quitte Trinkessige sind heute Bestandteil der gehobenen Gastronomie.

Unbeachtet davon haben die gesundheitsfördernden Aspekte von Essig eine lange Tradition, von der du auch in der Schwangerschaft profitieren kannst.

Sowohl in der europäischen Naturheilkunde als auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin nimmt Essig, vor allem Apfelessig, eine wichtige Stellung ein. Die unterschiedlichen Zugänge und Heilpraktiken sind sich darin einig, dass Essig vor allem

  • antibakteriell und antiseptisch ist und bei äußerlicher und innerlicher Anwendung heilend wirkt;
  • den Stoffwechsel positiv beeinflusst und den Cholesterinspiegel senken kann;
  • den Kreislauf unterstützt und für Wohlbefinden sorgt.

Ein weitverbreitetes Hausrezept gegen Morgenmüdigkeit auch in der Schwangerschaft ist: einen Esslöffel Essig mit etwas Honig auf einen Viertelliter Wasser gut verrühren und in kleinen Schlucken trinken.

Und auch der Trinkessig als Aperitif genossen hat einen gesundheitsfördernden Hintergrund: Essig wirkt appetithemmend als auch verdauungsfördernd.

So wie jedes saure Lebensmittel kann Essig allerdings auch den Zahnschmelz angreifen. Du solltest daher auch in der Schwangerschaft beim Genuss von Essig achtsam bleiben. Zudem unterscheiden sich Essigsorten sehr stark aufgrund der verwendeten Zutaten und Herstellungsverfahren.

Der Genuss von Essig ist daher nicht uneingeschränkt empfehlenswert.

Die Risiken von Essig in der Schwangerschaft

Das Lebensmittel Essig entsteht, wenn Essigsäurebakterien Alkohol in Säure umwandeln. Der verbleibende Alkoholgehalt ist in der Regel mit dem von Fruchtsäften vergleichbar und vernachlässigbar. In deiner Schwangerschaft musst du dir darum meist keine Sorgen machen.

Die Säure ist allerdings nicht immer unbedenklich.

Einige Gesundheitsratgeber warnen grundsätzlich vor Essig und erklären ihn für werdende Mütter zum Tabu. Ihre Warnungen betreffen vor allem:

  • Essig kann die Mundverdauung von Kohlenhydraten verzögern und damit Magenprobleme verursachen
  • Essig kann rote Blutkörperchen zerstören und Anämie fördern
  • Essig kann Darmgeschwüre verursachen

Die kritischen Aspekte von Essig beziehen sich in erster Linie auf eine bestimmte enthaltene Säure: Azetonsäure. Sie entsteht bei der sauren Vergärung, aber in unterschiedlichen Konzentrationen.

Branntweinessig hat beispielsweise einen sehr hohen Azetonsäuregehalt. Apfelessig enthält dagegen vor allem Maleinsäure, die eine besonders positive Wirkung auf Stoffwechsel und Verdauung hat.

In deiner Schwangerschaft solltest du Essig daher immer nur in kleinen Mengen zu dir nehmen und auf Essigkuren und Trinkessig als Aperitif im Zweifelsfall verzichten. Wenn du zu den Liebhaberinnen von Essig gehörst, dann ist es eine gute Idee aus dem Angebot der vielfältigen Qualitätsessige zu wählen.

Essigsorten und ihre Besonderheiten

Wenn es um Essig geht, dann kannst dich im Grunde nur auf eines verlassen: Er ist sauer. Darüber hinaus haben ein Tafelessig und ein Aceto Balsamico Tradizionale nur wenig miteinander gemeinsam.

Sie unterscheiden sich nicht nur aufgrund der Zutaten und Herstellung, sondern auch in Bezug auf die gesundheitsfördernden Eigenschaften.

In der Schwangerschaft solltest du vor allem auf die Art und Qualität der Ausgangsprodukte deines Lieblingsessigs achten. Sie entscheiden darüber, in welchen Mengen und auf welche Art du ihn am besten genießen kannst.

Branntweinessig

Branntweinessig wird aus Wodka, Korn oder Whisky hergestellt, ist eher geschmacksneutral und gehört zu den günstigen Essigsorten. Er hat einen hohen Gehalt an problematischen Säuren.

Er ist sehr gut zum Einlegen von Gemüse, wie Gurken oder Kürbissen, geeignet; darüber hinaus solltest du ihn nur in sehr kleinen Mengen konsumieren.

Apfelessig

Apfelessig ist der wichtigste Ableger von Obstessigsorten und zeichnet sich durch seinen komplexen und reichhaltigen Geschmack aus. Die saure Essenz von Apfelmost bietet sehr viele Vitalstoffe und ist in erster Linie gemeint, wenn es um die gesunde Wirkung von Essig geht.

Neben Äpfeln kommen mittlerweile auch andere Obstsorten, wie Himbeeren oder Johannisbeeren, zum Einsatz und bieten eine breite Aromenvielfalt für Dressings, Saucen oder Suppen.

Aceto Balsamico

Der Aceto Balsamico Tradizionale ist ein besonderer Essig, der aus Apfelmost oder Wein hergestellt wird. Das Besondere ist in diesem Fall das Herstellungsverfahren: Die mindestens zwölfjährige Pflege sichert den einzigartigen süß-sauren Geschmack.

Entgegen seinen billigen Nachahmern ist das Original aus den italienischen Provinzen Emilia oder Modena reich an essenziellen Inhaltsstoffen und fördert sowohl deinen Stoffwechsel als acuh deine Verdauung.

Weinessig

Bei Weinessig gibt es wohl die größten Qualitätsunterschiede. Ein guter Weinessig hat einen Säuregehalt von 5 bis 7 % und einen Rest-Alkohol von unter 0,5 Vol.%.

Allerdings gibt es Ausnahmen wie den Champagneressig: Er enthält bis zu 8 % Säure und mehr als 1,5 % Alkohol. Weinessig ist in der Küche und als Trinkessig sehr beliebt, in der Schwangerschaft solltest du allerdings bei der Menge vorsichtig sein.

Kräuteressig

Ein Kräuteressig entsteht indem ein herkömmlicher Gärungsessig mit Kräutern oder anderen Zutaten (zum Beispiel Ingwer) angesetzt wird. Das Ergebnis liefert nicht nur ein neues Aroma, sondern auch zusätzliche Inhaltsstoffe.

Hier solltest du auf alle Fälle auf die Ausgangsprodukte achten – sowohl in Bezug auf den Essig als auch in Bezug auf die Kräuter.

Weitere Essigsorten

Neben diesen gebräuchlichen heimischen Essigsorten gibt es eine Vielfalt weiterer Spezialitäten und Arten aus anderen Kulturkreisen. Erwähnenswert sind vor allem Reisessig (geringer Säuregehalt und milder Geschmack), Spargelessig oder Honigessig.

Als werdende Mutter hast du jedenfalls eine vielfältige Auswahl, die deine Lust auf Saures befriedigen kann – allerdings immer mit einem sorgsamen Blick auf die Menge.

Essig während der Stillzeit

Eine achtsame Ernährung ist für uns alle der Baustein unserer Gesundheit. Als werdende und stillende Mutter bist du dir darüber natürlich im Klaren. Das gilt auch für deine Vorliebe für Essig.

Saure Lebensmittel sind in der Stillperiode grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Sie können für dein Kleines in zweifacher Weise zur Plage werden: Zum einen können sie Blähungen verursachen und zum anderen zu einem wunden Po führen.

Dasselbe gilt auch für Essig in der Ernährung von Babys und Kleinkindern. Während Essigwickel äußerlich angewendet ein beliebtes Hausmittel zur Senkung von Fieber ist, ist der Apfelessig im Salat für dein Kind erst ab dem zweiten Lebensjahr gut geeignet.

Dann verfügt es über einen entwickelten Verdauungsapparat, der damit umgehen kann.

Fazit: Essig in kleinen Mengen ist unbedenklich während der Schwangerschaft

Als werdende Mutter teilst du deine Lust auf Saures mittlerweile mit einer wachsenden Anzahl von Gourmets. Die Vielfalt an Essigsorten bietet dir eine große Vielfalt an Aromen, die darüber hinaus auch deinem Stoffwechsel und deiner Verdauung guttun.

Sofern du auf die Qualität deines Lieblingsessigs achtest, kannst du auch in diesem Fall deinem Appetit vertrauen. Er ist ein guter Ratgeber, einerlei ob dir der Sinn nach einem gut abgerundeten Kräuteressig im Gurken-Salat steht oder du den Weinessig vom Weingut deines Vertrauens in der geeisten Melonensuppe bevorzugst.

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