Ist alkoholfreier Sekt in der Schwangerschaft erlaubt? Alkoholfreier Sekt ist in kleinen Mengen auch in der Schwangerschaft erlaubt; da er aber geringe Mengen an Alkohol enthält, sollte der kleine Genuss eine Ausnahme bleiben.
Alkoholfreier Sekt enthält Alkohol
Weshalb enthält alkoholfreier Sekt Alkohol? Ist das ein Etikettenschwindel? Keineswegs – alkoholfreie Getränke weisen alle einen Restalkohol zwischen 0,02 % und 0,5 % vol. auf.
Der Restalkohol ist dem Produktionsverfahren geschuldet. Wenn Nahrungsmittel vergoren werden, entsteht zwangsläufig Alkohol.
So enthalten selbst Trauben- und Apfelsaft mitunter einen Alkoholgehalt von 1 % vol. Auch natürlich fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kefir enthalten minimale Mengen Alkohol.
Bei der Herstellung von alkoholfreien Getränken wird der Gärungsprozess verkürzt oder der Alkohol wird nach Abschluss der Gärung entzogen. Dabei bleibt ein kleiner Bestand an Restalkohol zurück.
Nach dem europäischem Lebensmittelrecht muss ein Getränk mit einem Alkoholgehalt von weniger als 1,2 % vol. nicht deklariert werden. Ein Getränk mit der Deklaration „alkoholfrei“ darf maximal 0,5 % vol. enthalten.
Alkoholfreien Sekt sollten Schwangere nur zu besonderen Anlässen geniessen
Eine Sylvester- oder Geburtstagfeier ohne Sekt ist nur die halbe Freude. In der Schwangerschaft musst Du aber nicht auf dem Trockenen sitzen und darfst mit Familie und Freunden mit einem Glas alkoholfreiem Sekt anstoßen.
Da selbst geringe Mengen Alkohol die Plazentaschranke überwinden, solltest Du alkoholfreien Sekt aber nur zu bestimmten Gelegenheiten trinken.
Wenn Du Dir während Deiner Schwangerschaft zu Deinem Geburtstag ein Gläschen alkoholfreien Sekt gönnst, dann liegt die Alkoholmenge im tolerierbaren Bereich.
Da sich der Alkohol mit jedem Glas summiert, darfst Du es aber nicht übertreiben. Auch dann, wenn es noch so gut schmeckt oder Du in Feierlaune bist: Du solltest nicht mehr als ein Glas trinken.
Alkoholfrei oder „ohne Alkohol“ in der Schwangerschaft?
Du fragst Dich: „Worin besteht der Unterschied?“ Diese Frage ist berechtigt, denn die Begriffe beschreiben allem Anschein nach ein und dasselbe.
Bei der Deklarierung bestehen dennoch feine Unterschiede, die den ahnungslosen Verbraucher schnell in die Irre führen können. Nach dem Lebensmittelrecht darf alkoholfreier Sekt bis zu 0,5 % vol. enthalten.
Wenn auf dem Etikett „ohne Alkohol“ vermerkt ist, dann enthält er definitiv keinen Alkohol. Bei diesen Produkten findest Du oft den zusätzlichen Vermerk: „0,0 % vol.“ Bei diesen Sorten kannst Du sicher gehen, dass der Sekt nicht die geringste Spur Alkohol enthält.
In der Schwangerschaft solltest Du daher den Sorten mit der Deklaration „ohne Alkohol“ den Vorzug geben. Mit diesem Sekt darfst auch öfter anstoßen.
Selbst geringe Alkoholmengen sind für Schwangere bedenklich
In der Schwangerschaft können bereits kleine Mengen Alkohol Deinem Baby schaden. Wenn die Mutter Alkohol konsumiert, wird er in ihrem Blut nicht „verdünnt“. Daher gelangt er in der gleichen Konzentration direkt über Plazenta zum Fötus.
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann das fetale Alkoholsyndrom (FAS) auslösen. Das FAS kann beim betroffenen Kind zu lebenslangen motorischen und kognitiven Beeinträchtigungen führen.
Auch Gesichtsfehlbildungen und Kleinwuchs stellen keine Seltenheit dar.
Durch den Alkoholkonsum der Mutter kann sich beim Kind auch eine frühe Gewöhnung an Alkohol einstellen.
In der Folge erhöht sich das postnatale Suchtrisiko. Laut Schätzungen entwickeln 20 % bis 40 % der FAS-geschädigten Kinder im Erwachsenenalter eine Alkoholabhängigkeit.
Vorsicht bei Schwangerschaftsdiabetes
Wenn Du in der Schwangerschaft alkoholfreien Sekt konsumierst, wirst Du wahrscheinlich nicht an einen besonderen Zusatzstoff denken: Zucker.
Der Zuckergehalt von alkoholfreiem Sekt ist nicht zu unterschätzen. Insbesondere Sekt „ohne Alkohol“ hat es in sich und ist eine regelrechte Zuckerbombe. Der hohe Zuckergehalt ist auf das Herstellungsverfahren zurückzuführen.
Beim Gärprozess wird Zucker in Alkohol umgewandelt. So wird dem Sekt mit der Entalkoholisierung gleichzeitig auch Zucker entzogen. Da Sekt ohne Zucker ausgesprochen sauer schmeckt, wird ihm nach der Entalkoholisierung wieder Zucker hinzugefügt.
Wenn Du eine Prädisposition für eine Schwangerschaftsdiabetes hast oder sogar darunter leidest, solltest Du keinen alkoholfreien Sekt konsumieren. Das gleiche gilt bei Übergewicht oder wenn Du in der Schwangerschaft sehr viel Gewicht zugelegt hast.
Alkoholfreier Sekt in der Stillzeit
Alkoholische Getränke solltest Du in der Stillzeit ebenso meiden wie in der Schwangerschaft. Gelegentlicher Konsum in kleinen Mengen ist aber mit dem Stillen vereinbar.
Wenn Du Dir in der Stillzeit ein Glas alkoholfreien Sekt gönnst und zeitnah stillst, kann es bei Deinem Baby zu Verhaltensänderungen wie Unruhe oder zu verkürzten Schlafphasen kommen. Mitunter kann sich auch Dein Milchspendereflex verzögern.
Wenn Du ein schönes Ereignis mit einem Glas alkoholfreiem Sekt feiern möchtest, dann ist Planung angezeigt. Nach dem Konsum von solltest Du eine Stillpause von mindestens 2 Stunden einhalten. So hat Dein Körper ausreichend Zeit, den Alkohol abzubauen.
Inhaltsstoffe pro 100 ml alkoholfreier Sekt
Kalorien 28
Kohlenhydrate 6 g